Waren Dick+Doof schwul? Die Frage ist unverschämt. Wenn man Hollywoods Film geschichte aus verändertem Blickwinkel betrachtet, so wie das der Eröffnungsfilm "The Celluloid Closet" tut, liegt sie aber auf der Hand. Plötzlich wird bewusst, wie Vorurteile und Klischees die Sicht auf homosexuelle Realität verstellt haben. "Pink Apple" will Homosexualität sichtbar machen, auf der Leinwand und in der Realität. Das ist nötig: In unserem Kanton gibt es gleich viele Homosexuelle wie Beschäftigte in der Landwirtschaft, nämlich schätzungsweise rund 10 000. Doch wer kennt jemanden, der offen schwul oder lesbisch lebt? Das 1. Schwullesbische Thurgauer Filmfestival will einen Ort der Begegnung schaffen, einen Treffpunkt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, ihre Freunde, Freundinnen, Eltern, Arbeitskollegen, Sportkameradinnen und alle andern, die sich für das Thema interessieren. Denn in der direkten Auseinandersetzung und Begegnung können Vorurteile und Klischees am besten überprüft werden. Noch ein paar Worte zum Festival: Nach den Filmen bleibt die Bar im Luna-Foyer offen zum Verweilen, Schwatzen oder einfach einen Espresso trinken. Die Eintrittspreise betragen montags Fr. 9.≠, an andern Tagen Fr. 12.≠ (ermässigt Fr. 10.≠). Am zweiten Juni-Wochenende präsentiert die Schweizer Armee an einer grossen Wehrschau in Frauenfeld ihre Stärke. "Pink Apple" greift das Thema auf mit den Filmen "Heldinnen der Liebe" und "Der verlorene Soldat". Zudem geht am Freitag, 12. Juni, im Anschluss an die Vorstellung eine grosse Party - Pink Army Night - über die Bühne. Das Motto heisst hier: "Gayneralstab".
Das "Pink Apple"-Team wünscht viel Spass! |
14. April 98 / Pink Apple |